Die sechs Finalisten für den Lexus Design Award 2020 stehen fest. Die jungen Nachwuchs-Designer kommen aus den USA, China, Europa, Pakistan und Kenia und erhalten nun die Gelegenheit, aus ihren Entwürfen Prototypen zu entwickeln. Dazu werden sie im weiteren Verlauf des Wettbewerbs von namhaften Design-Experten unterstützt und mit jeweils rund 25.000 Euro gefördert.
Der Lexus Design Award, der in diesem Jahr zum achten Mal ausgetragen wird, bietet jungen Kreativen eine einzigartige Plattform, ihr Talent zu zeigen und weiterzuentwickeln. Noch nie war das Interesse größer: 2.042 Bewerbungen aus 79 Ländern wurden diesmal eingereicht. Die Entwürfe wurden danach beurteilt, wie sie drei der wesentlichen Grundsätze der Marke Lexus – Anticipate (Antizipieren), Innovate (Erfinden) und Captivate (Faszinieren) – zum Ausdruck bringen und dabei ein Design entwickeln, das zu einer besseren Zukunft beitragen kann.
DIE FINALISTEN DES LEXUS DESIGN AWARD 2020 IM ÜBERBLICK
- Scales von Sutherlin Santo (USA)
Ein modulares Kohlenstoff-Luftfiltersystem, zusammengesetzt aus Biopolymer-Modulen, die per 3D-Druck entstanden sind. - Feltscape von Théophile Peju & Salvatore Cicero (Frankreich, Italien/in Großbritannien ansässig)
Eine atmende Filzwolke, die mit Mensch und Raum in Verbindung tritt und das Wohlbefinden steigert. - Flash Pak von Yaokun Wu (China/in den USA ansässig)
Ein intelligenter Überlebensapparat, der junge Schüler/Studenten bei Sturzfluten schützt und ihnen dabei hilft, zusammen zu bleiben. - Lick von Irina Samoilova (Russland)
Ein tragbarer Körperreiniger, dessen spezielle Oberfläche der Zunge einer Katze ähnelt. - Open Source Communities von BellTower (Kenia)
Ein Projekt, das die Zukunft intelligenter nachhaltiger Gemeinschaften in Entwicklungsländern mit Hilfe von Open-Source-Haushaltsplänen untersucht. - Pursewit von Aqsa Ajmal (Pakistan)
Eine leicht bedienbare Nähmaschine, die Sehbehinderten ein eigenes Einkommen ermöglicht.
„Die diesjährigen Finalisten des Lexus Design Award sprechen die beiden wichtigen Themen Bewusstsein und Umwelt an“, sagt Technologe und Jury-Mitglied John Maeda. „Beides gewinnt angesichts der Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf unsere Welt immer mehr an Bedeutung. Diese Designprojekte stellen nicht nur Fragen, sondern liefern auch konkrete Antworten, die auf innovativer Argumentation und praktizierten Meinungen über Technik basieren. Es war nicht einfach, die riesige Anzahl an Bewerbungen auf eine kleine Sammlung repräsentativer Arbeiten zu reduzieren. Aber die Zusammenarbeit mit Juroren wie Jeanne Gang und Paola Antonelli, die über ein breites Wissen über transformative Designprojekte verfügen, machte die Aufgabe leichter. Ich habe meine Technologie- und Business-Perspektive eingebracht, um sowohl die technische als auch die finanzielle Machbarkeit zu beurteilen. Am Ende haben wir die richtige Mischung faszinierender Projekte gefunden, um die Themen Körper und Geist zu repräsentieren, die so wichtig für unsere Zukunft sind.“
Im Januar reisten die sechs Finalisten zu einem Workshop nach New York City, wo sie auf die vier renommierten Mentoren Joe Doucet, Bethan Gray, Philippe Malouin und Shohei Shigematsu trafen. Mit dem Workshop, der im Markenzentrum „Intersect by Lexus“ stattfand, wurde ein anhaltender Austausch zwischen den Finalisten und ihren Mentoren in Gang gesetzt. Das große Finale findet im April auf der Milan Design Week statt, wo die Finalisten ihre fertiggestellten Prototypen der Öffentlichkeit präsentieren und die Juroren Paola Antonelli, Jeanne Gang, John Maeda und Simon Humphries den Gewinnerbeitrag küren.
DIE FINALISTEN DES LEXUS DESIGN AWARD 2020 IM DETAIL
Werk: Bio.Scales
Bio.Scales sind Biopolymer-Filter aus natürlichen, ökologischen Materialien, die Kohlenstoffverbindungen und andere Schadstoffe aus der Luft filtern. Das modulare, im 3D-Drucker entstandene System ist anpassbar und trägt dazu bei, die Luftqualität in jeder Art von Lebensraum zu verbessern.
Designer: Sutherlin Santo (USA)
Paul und Garrett Sutherlin Santo sind Designer aus Los Angeles. Mit ihrer Arbeit versuchen sie eine Zukunft zu entwerfen, in der die Verbindung des Designs zu Natur und Technologie symmetrisch ist. Dazu erforschen sie das Verhältnis von entstehenden digitalen Prozessen, ökologischen Materialien und traditionellem Handwerk.
Werk: Feltscape
Feltscape ist eine atmende Wolke aus Filz und thermoplastischem Kunststoff. Sie fängt Geräusche ein und passt die Eigenschaften von Innenraumakustik und -beleuchtung an. Feltscape ist das Ergebnis eines innovativen Herstellungsverfahrens, das Haute-Couture-Techniken mit zusätzlicher Roboterfertigung kombiniert.
Designer: Théophile Peju & Salvatore Cicero (Frankreich, Italien/in Großbritannien ansässig)
Théophile Peju & Salvatore Cicero sind Architektur-Designer aus London. Sie sind Absolventen der Bartlett School of Architecture – UCL, wo sie an textilen Verbundstoffen geforscht haben. Ihr Designansatz beruht auf persönlichen Erfahrungen und kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit innovativen automatisierten Herstellungstechniken.
Werk: Flash Pak
Flash Pak ist ein intelligenter Überlebensapparat, der wie eine Rettungsweste funktioniert und Schüler/Studenten bei einer Sturzflut mit Hilfe eines haptischen Navigationssystems mit LED-Leuchten in Sicherheit führt. Er bläst sich auf und kann sowohl allein genutzt als auch mit anderen Flash Paks verbunden werden, um die Gruppe wie ein Floß zusammenzuhalten.
Designer: Yaokun Wu (China/in den USA ansässig)
Yaokun Wu studiert Industriedesign am Pratt Institute in Brooklyn, New York. Er ist dankbar für alles, was er hat, und möchte mit Design anderen Menschen helfen, die diese Hilfe am meisten benötigen. Er glaubt: Design ist allgegenwärtig, aber nur was anderen Menschen Wärme bringt, wird nicht vergessen.
Werk: Lick
Lick ist ein tragbarer Körperreiniger für Menschen, die nicht selbst ein Bad benutzen können. Die Oberfläche ähnelt der Zunge einer Katze und reinigt den Körper so, wie Katzen ihren Körper reinigen.
Designer: Irina Samoilova (Russland)
Irina Samoilova ist Produkt- und Möbeldesignerin. Derzeit studiert sie Möbeldesign an der Stroganow-Akademie für Design und Angewandte Künste in Moskau. Bevor sie mit einem neuen Design beginnt, beschäftigt sie sich zunächst mit Formen in der Tierwelt und wie diese Formen in der Natur funktionieren.
Werk: Open Source Communities
Open Source Communities ist der Vorschlag für eine effiziente Gestaltung von Gemeinschaften in Entwicklungsländern mit Hilfe von intelligenten Open-Source-Plänen. Die Designer wollen herausfinden, wie sich diese Designs so weiterentwickeln lassen, dass nachhaltige vernetzte Haushalte entstehen.
Designer: BellTower (Kenia) – John Brian Kamau, Joyce Wairimu Gachiri, Ian Githegi Kamau, Esther Wanjiku Kamau und Arvin Booker Kamau
BellTower wurde 2014 mit der Vision gegründet, Probleme mit Hilfe von Open-Source-Systemen und Technologien zu lösen. Ziel war es, ein Team mit Fähigkeiten in Risikomanagement, Informationstechnik, Design, Projektmanagement und Strategie zusammenzustellen, um ein Open-Source-Gemeinschaftsmodell für persönliche, gewerbliche und industrielle Bedürfnisse aufzubauen.
Werk: Pursewit
Der Pursewit lädt mit seinem schlanken neuen Design geradezu zum Nähen ein! Mit ihrer vereinfachten und intuitiven Bedienung eignet sich die Nähmaschine speziell für Sehbehinderte.
Designer: Aqsa Ajmal (Pakistan)
Aqsa Ajmal ist Industriedesignern und Absolventin der Staatlichen Universität für Wissenschaft und Technologie. Design ist für sie ein Instrument zum Lösen von Problemen, das Beziehungen zwischen Ideen und der Realität herstellt. Mit Hilfe von Interaktionen und eigenen Erfahrungen will sie die Verbindung zwischen Menschen und Produkten verbessern.